Carolin Schelblé









Carolin Schelblés Zeichnungen "Ginger Vulva" und "Ginger Venus" lassen nicht zuletzt die problematische Gleichsetzung von Frau und Natur assoziieren wie auch die "Zerstückelung" und Ausmessung weiblicher Körper. Sie grenzen sich dabei zugleich von traditionellen Weiblichkeitsidealen ab, wie auch schon die Vulva-Studien feministischer Künstlerinnen seit den 70er Jahren. Bei Schelblé sind es zum einen scharf konturierte, knollenartige, ausgebeulte Formen.
Die roten Varianten der Vulvas sind hingegen weitaus zarter und schaffen einen emphatischen Zugang, dernicht formal-analytisch-vermessend ist, sondern sensible Fleischlichkeit bis hin zu Blut und Menstruation aufruft. "
Madame Cocon", eine Plastik aus rotem, ungebrannten Ton zeigt eine ebenfalls weiblich konnontierte Schotenform, sinnlich, leicht geöffnet an einigen Stellen: Was befindet sich darin? Was entsteht hier? Evoziert wird der Wunsch, den Kokon zu öffnen, ein gleichermaßen männlicher Gestus, alle Geheimnisse lüften zu wollen. Dr. Linn Burchart